Yoga Individuell in Singen am    Hohentwiel                                                                  

Was ist Yoga?

  KURZER GESCHICHTLICH - PHILOSOPHISCHER EINBLICK

Die traditionellen Yogawege blicken auf eine lange Geschichte zurück. HathaYoga ist der jüngste Spross am Baum der Yogatraditionen. Seine Blütezeit wird zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert nach Christus angesiedelt. Ein Weiser namens Goraknath war der Erste, der die HathaYoga Tradition in seinen Schriften "Goraksa Sataka" und "Hatha Yoga" systematisiert hat und ist möglicherweise auch der Namensgeber dieses Yogaweges. Der HathaYoga hat seinen Ursprung zwar im Tantrismus, aber nicht alle Elemente sind übernommen wurden, bzw. sind in der Entwicklung des HatheYoga ganz weggefallen. Goraknath hat ihn (den HathaYoga Weg) zwar nur in 6 Stufen unterteilt, aber die ethischen Voraussetzungen an anderer Stelle erwähnt. Damit entsteht eine Verbindung/Synthese zum noch älteren RajaYoga Weg (Raja = König, also der "Königsweg des Yoga"). Dies ist der Weg den der Weise Patanjali (zwischen 300 vor und 300 nach Christus) in 196 knappen Merkversen im "Yogasutra" formuliert hat. Das "Yogasutra von Patanjali" ist der erste systematische Yogatext, der bis heute zu den großen philosophischen Systemen Indiens, den "Darsanas", gezählt wird.                              Für Interessierte empfehle ich die Ausgabe des O.W. Barth Verlages. "Patnajali - Die Wurzeln des Yoga" - Die klassischen Lehrsprüche des Patnajali - die Grundlalge aller Yogasysteme (O.W. Barth - ISBN 3-502-670064) Dort findet man auch den "Achtfachen - achtgliedrigen (asthanga) Pfad- Weg.  In Teil 2/Sutra 35 - 55 (Seite 120 -122) die ersten 5 Stufen: yamas, niyamas, asanas, pranayama und pratyahara. Und in Teil 3/Sutren 1-3 (Seite 123) die Stufen 6-8 (dharana, dhyana, samadhi).

YOGA ALS WEG
Yoga nutz die drei Energiequellen von Bewegung, Atmung und Bewusstsein und verbindet diese
miteinander. Dadurch ist es möglich eine achtsame, wohlwollende Beziehung zum Körper
aufzubauen und zum bewussten Beobachter, auch der emotional - gedanklichen Vorgänge in uns,
zu werden.
Das kann langfristig positive Prozesse (z.B.: Wahrnehmung der eigenen Grenzen/Entdecken von Ressourcen/Stärken der Selbstwirksamkeit/in die aktive Handlung gehen/sich seiner eigenen Ausdrucksfähigkeit bewusst werden/das Gefühl der Verbundenheit stärken/Aufbau einer wohlwollenden Selbstaktzeptanz/Finden der eigenen Mitte/Ankommen und Präsenz im gegenwärtigen Moment ...) in Gang setzen.

NOCH EIN PAAR GEDANKEN

"In dieser Hinsicht ist Yoga weit davon entfernt, nur für körperliche Übungen zu stehen,
vielmehr ist es eine Hilfe, eine neue Lebenseinstellung zu erlangen, die sowohl die innere als auch die äußere Wirklichkeit umfasst. Dieser Lebensweg ist eine Erfahrung, die nicht intellektuell begriffen werden kann. Sie wird vielmehr zu lebendigem Wissen durch Übung und Erfahrung." (Seite 5)
Aus dem Buch "Asana Pranayama Mudra Bandha"; Swami S. Saraswati

"Im Yoga beginnt Entspannung mit der bewussten Entscheidung, die Aufmerksamkeit nach innen zu lenken...es ist nicht das Abschalten von Bewusstsein, sondern das Lösen aller Verbindungen mit dem Alltag, aller Verstrickungen, aller vermeintlichen wichtigen Pflichten..."
"Im regelmäßigen Üben von (wahrnehmungsorientierten) Yoga  wächst die Fähigkeit zu spüren, wie man selbst Einfluss auf die eigene Stimmung und das eigene Wohlgefühl haben kann."
Aus dem Buch "Traumasensibles Yoga - TSY"; Dunemann, Weiser, Pfahl

..."Doch es wird sich sehr wohl etwas ändern, wenn Sie zu unterscheiden lernen zwischen dem, 
was Sie aus Gewohnheit tun, weil Sie es schon immer so gemacht haben, und dem, was die augenblickliche Situation verlangt"... (Seite 32)

..."Finden Sie den Mut, das Risiko einzugehen, dass nichts passiert. Finden Sie die Gelassenheit, 
um abzuwarten, was bei einer Bewegung tatsächlich geschehen will, statt vor lauter Angst, dass nichts geschieht, irgendetwas zu produzieren"... (Seite 33)

..."Nicht das Ankommen da und dort ist wichtig, sondern die Art, aus der Sie sich aus einer Situation in die andere verändern und wieder zurückkommen können. Lassen Sie den Weg interessanter werden als die Position, die Sie erreichen"... (Seite 53)
Aus dem Buch "Feldenkreis (Bewegung - ein Weg zum Selbst)"; Anna Triebel-Thome